finde ich gut, wenn der erste Punkt eingehalten wird!

Eine Bürgerjury halte ich für keine gute Idee. Die Bedingung, das Ganze repräsentativ zu machen, ist eine schöne Idee in der Praxis aber kaum umsetzbar. Dazu bräuchte man eine eher mittlere dreistellige Anzahl an Mitgliedern, was vermutlich nicht geplant ist. Bei einer kleineren Gruppe ist es nicht repräsentativ und kann es auch nicht sein. Das Ganze müsste wirklich von kompetenten SozialforscherInnen begleitet werden (wie bei den Bürgerräten auf Bundes- und Landesebene). Das sprengt hier doch den Rahmen des Machbaren.
Neben Fragen der Umsetzbarkeit finde ich die ganze Idee inhaltlich aber auch einfach kontraproduktiv. Bei einem Beteiligungshaushalt sollte es doch darum gehen, dass sich alle (!) Bürger an den Entscheidungen beteiligen können. Das funktioniert zugegebenermaßen, wenn man sich die Zahlen von letztem Jahr anschaut, bisher noch nicht so gut und besonders bei ohnehin benachteiligten Gruppen hat man da sicherlich signifikante Lücken, aber das ist zumindest der Anspruch. Die tatsächlichen Beteiligungszahlen nach oben zu treiben (in einem anderen Post auf dieser Seite gibt es dazu schon gute Ansäte) sollte also das Ziel sein. Die entscheidende Runde dagegen an eine kleine Gruppe durch die Verwaltung vorausgewählter Jurymitglieder zu übertragen, läuft diesem Ziel einfach zuwider. Es bleibt doch der Eindruck, dass ich am Ende eben nicht mehr an der tatsächlichen Entscheidung beteiligt werde.

Die am 23.8. genannten Argumente gegen eine Bürgerjury scheinen mir sehr einleuchtend!