Geplanter Eckpunkt: Klimagerechten Städtebau vorantreiben
Die Stadt Mannheim hat sich den Schutz des Klimas und eine klimagerechte Stadtentwicklung zur Aufgabe gemacht. Wesentliche Komponenten einer solchen Zielsetzung wie beispielsweise die Reduzierung des Flächenverbrauchs durch eine konsequente Innenentwicklung verfolgt die Stadt dabei seit Jahren. Viele im allgemeinen Sprachgebrauch darüber hinaus dem Städtebau zugeordneten Handlungsfelder einer klimagerechten Stadtentwicklung schlagen sich jedoch nicht in der Flächenplanung nieder, sondern sind Themen des Hochbaus. Klassische Themen des klimagerechten Städtebaus wie der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dachflächen, die Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung oder der Bau von Niedrig- oder Passivenergiehäusern finden sich nicht im städtebaulichen Entwurf wider, sondern sind im Rahmen der Erschließungsplanung und Vermarktung näher zu untersuchen. Wesentliches Entwurfselement eines klimagerechten, umweltgerechten und ressourcenschonenden Städtebaus ist jedoch die Anordnung von Infrastrukturen und die Integration natürlicher Funktionen in die Stadtplanung. Dies beinhaltet auch ein innovatives Bodenmanagement sowie Konzepte für eine funktionierende, moderne Abfallentsorgung. Ziel sollte es daher bspw. sein, allen anfallenden Boden und Aushub im Quartier zu belassen.
Infrastrukturen formen wesentlich unsere Landschaften; Städte und Quartiere und haben großen Einfluss auf Umwelt, Klima und Lebensqualität. Öffentliche und private Grünflächen haben eine wichtige Funktion für das Stadtklima, Flora und Fauna sowie den Wasserhaushalt. Gleichzeitig bieten sie Raum für die Bewohner und erhöhen Aufenthalts- und Lebensqualität im Quartier. Wesentliche Entwurfsaufgabe soll daher die Entwicklung eines innovativen Regenwassermanagements (auch unter Einbeziehung von Dachflächen) sein. Vor dem Hintergrund zunehmender Trockenheit und einem gleichzeitig vermehrten Vorkommen von Starkregenereignissen soll ein nachhaltiger Umgang mit dem Niederschlagswasser durch beispielweise die Multicodierung von Flächen im Fokus des städtebaulichen Entwurfs stehen und zu einem klimagerechten und lebendigen Wohnquartier beitragen. Eine naturnahe, dezentrale und oberirdische Entwässerung ist einerseits eine effektive Trockenheits- und Überflutungsvorsorge und kann andererseits ein Beitrag für lebenswerte und grüne Stadträume sein. Durch intelligente, gestalterische Lösungen können z.B. auf multifunktionalen Retentionsbereichen Begegnungsorte mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen, welche die Bedeutung von Regenwasser als wertvolle Ressource ins öffentliche Bewusstsein rücken. Gleichzeitig könnte sich Wasser – neben den Möglichkeiten der Gebäudebegrünung - als ein identifikationsstiftendes Element des Quartiers etablieren.