Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

UL 3 - Sustainable Governance

Die komplette Aufzeichnung dieses Urban Labs finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Volltextprotokoll
Zu Beginn stellt Herr Landry in seiner Rolle als Moderator die verschiedenen Teilnehmer des Labs vor. Im Anschluss kam zwischen den Teilnehmern des Labs eine Diskussion über die Begrifflichkeit von „Governance“ auf.

Es wurde der Konsens erreicht, dass man sich in der Begrifflichkeit von Government zu Governance wandeln müsse, die Leitung jedoch bei den Gewählten liegen sollte.
Prof. Kegelmann hält fest, dass man sich mehr zu Verben orientieren sollte um den Prozesscharakter von Governance zu verdeutlichen.

Herr Grönholm schlägt vor, dass sich Gebietskörperschaften davon entfernen sollten, nur darauf zu achten, wie man Probleme am besten angeht, sondern dass man Experimente und die Möglichkeit des Scheiterns die damit verbunden ist, stärker fördert.
Prof. Kegelmann stimmt zu und merkt an, dass sich Organisationen und damit Denkmuster ändern müssen.
Frau Pettifer entgegnet dieser Denkweise, dass die Medien dieses Bild der Fehlerkultur nicht fördern würden, da diese sich besonders auf Fehler stürzen würden.
Herr Grönholm beschreibt den Prozess der bereits gelebt wird, dass man nicht nur Manager sondern auch Politiker zu Managementkursen schicken müsse und sich so kulturellen Wandel in der Verwaltung erhofft.


Herr Crojin greift den Punkt der Organisationsstruktur erneut au. Man müsse sich vom Silodenken lösen, das sich in technokratischen segmentierten Organisationen findet.
Herr Grönholm sieht Kultur als noch wichtigeren Aspekt im Vergleich zur Organisation. Darüber müsse man Organisationen so gestalten, dass diese Wandel nicht im Weg stehen.
Herr Crojin beschreibt, dass sich aufgrund der Art und Weise wie Städte funktionieren, in diesen Wandel besser umsetzen lässt im Vergleich zu einem ganzen Land. Darüber hinaus müssen Städte als Knotenpunkte in einem Netzwerk mit anderen Städten begriffen werden. Bürgermeister sollten keine nationale, sondern internationale Politiker sein.
Frau Pettifer beschreibt in diesem Kontext die Lage der Stadt Sidney man habe viele Stakeholder die nicht direkt der Gebietskörperschaftsregierung unterstellt sind. Eine besonders wichtige Aufgabe in einem solchem Umfeld sei die Bildung von Koalitionen.
Herr Grönholm greift diese Punkte der Kooperation auf. Lösungen die von einer Stadt einwickelt werden, unabhängig von der Größe, müssen allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Helsingborg fungiere in vielen Feldern als Innovationslabor.


Prof. Kegelmann merkt an, dass er die Kultur für ein solches Vorgehen in Deutschland im Moment noch nicht entwickelt sähe. Diese Kultur gelte es zu ändern.
Herr Crojin ist der Meinung, dass die Veränderung von Strukturen und Organisationen einen solchen Kulturwandel befördern könne. Hier führt er Brüssel als positives Beispiel an. Es existiere hier keine nationale Referenzkultur, da die Stadt so divers sei. Dies helfe neue Dinge zu schaffen und Mindsets zu ändern.

Frau Pettifer sieht in diesem Punkt Gerechtigkeit zwischen bestimmten Generationen und Gruppe als besonders wichtig an, um eine Kooperation zwischen Gruppen zu befördern.
Herr Grönholm geht hier auf Konflikte ein die sich auftun können und förderlich sein können, sofern man eine gemeinsame Platform hat in der man sich einig ist. Eine solche Platform ist zur Erreichung von Zielen wichtig.
Als Beispiel führt Frau Pettifer auf, die die Implementation des Sydney 2030 Projekts beschreibt.


Herr Crojin erklärt den Unterschied zwischen Städten und einem Land. In Städten sein es deutliche leichter Zukunftsprojekte zu gestalten, da man sich nicht in kulturelle Muster und Vorgehensweisen bzw. Strukturen einfügen muss. Das Mindset in einer Stadt entspräche viel stärker jenem Modernen einer Innovations- und Fehlerkultur.
Prof. Kegelmann stimmt diesem Punkt nicht zu und geht davon aus, dass man auch auf nationaler Ebene Konzepte neu denken könne. Man müsse das Konzept einer nationalen Kultur überdenken.
Diesen Punkt greift Frau Pettifer auf und beschreibt den Einbezug australischer Ureinwohner in den Nationalitätsgedanken Australiens.
Als nächstes wird die Diskussion auf positive und negative Aspekte der COVID Pandemie gelenkt.
Frau Pettifer beschreibt als positiven Aspekt, dass man gemeinsam und schnell Lösungen finden musste.


Herr Crojin führt an, dass in der Pandemie sichtbar wurde, dass ein Zentralregierungen nötig sind, jedoch wundert er sich, dass es keine zentrale Steuerung auf internationaler Ebene gab.
Prof. Kegelmann sieht es ähnlich und trifft eine Unterscheidung zwischen Symbolpolitik und echter Politik
Zum Schluss wird ei Diskussion auf den Aspekt gerichtet ob die SDGs ein gutes Framework seien, was in der Gruppe zum größten Teil bejaht wird. Als konkreter Plan würden diese sich jedoch eher nicht eignen.

Screenshot des digitalen Urban Labs 3

Kommentare

Wichtig sind eine vertrauensvolle Inkorporation der Interessensgruppen und ein Open Government, sowie Mindestverbindlichkeiten, die über ein digital gestütztes Berichtswesen in einer Open Governance gerahmt werden. Die Open Government Partnership ist hier ein gutes Beispiel und bietet bewährte Mechanismen - mit OGP Local auch auf örtlicher/regionaler Ebene. Beim Global Summit im Dezember wird es vorraussichtlich wieder einen Aufruf zu OGP Local Teilnahme geben. Kontakt gerne über mich. Twitter: @OliverRack