Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

UL 1 - Academy Online training Urban Lab Session - Best practice examples for the implementation of Local Green Deals

Die komplette Aufzeichnung dieses Urban Labs finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

Einleitung
Didier Vancutsem: Wir müssen verstehen, wie wir die EU vor Ort kohlenstoffneutral machen können - umsetzbare Punkte auf lokaler Ebene

Vortrag Referent*in 1 Martin Knuijt

  • Klimaangepasste Stadtplanung - Die aktuellen Überschwemmungen in den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland zeigen, dass wir plötzlich mit extremen Auswirkungen konfrontiert sind
  • Wir müssen darüber nachdenken, wie wir angemessene Entscheidungen über die Stadtgestaltung treffen können.
  • Die Idee der Schwammstadt - kann Wasser aufnehmen und Wasser abgeben
  • Bei unseren städtischen Maßnahmen sollten wir darüber nachdenken, wie wir Wasser auffangen, Überschwemmungen verhindern und Probleme flussabwärts vermeiden können.
  • Unserer Ansicht nach – sollten Städte und Landschaften wirklich widerstandsfähig sein

Wie sieht Resilienz aus?
1) Innerhalb der Stadtgrenzen sollte eine gesunde Stadt geschaffen werden (Hochwasserschutz, wassersensible Gestaltung)
2) Wir brauchen eine Verlagerung der Infrastruktur - Raum für Fahrzeuge -> Raum für langsamen Verkehr - schaffen Sie gute blaue und grüne Verbindungen, wo die Menschen radeln und laufen können
3) Aktivierung - wie kann man Räume schaffen, die wirklich für Menschen da sind - sozialer Zusammenhalt für Menschen - sehr wichtig - sollte ein Gebiet mit einem anderen verbinden

  • Jede Stadt hat ihre eigene Identität - auf der Grundlage dieser Identität sollten wir über ganzheitliche Lösungen nachdenken -

 

Beispiel: Herausforderungen an der Küste - Sturmfluten, Anstieg des Meeresspiegels - Katwijk (Niederlande) - Notwendigkeit, über städtische Muster nachzudenken - ein hoher Deich war geplant - man sagte: "Lasst uns eine Düne bauen - eine Landschaft schaffen, die die Menschen lieben - die Vegetation kann wachsen und wird mit der Zeit nicht wie eine von Menschen gemachte Erfindung aussehen. - das Projekt wurde realisiert -
Beispiel: Meridian Water, London - jährliche Überschwemmungen am Fluss Lee - große Bauarbeiten dort - Probleme mit Trinkwasser und Sturzfluten. Die gesamte Wasserkonstellation muss berücksichtigt werden - Überlegungen zu Instrumenten zur Verhinderung von Überschwemmungen - Entwicklung eines Konzepts, das vorsieht, dass in jedem Gebiet Überschwemmungen verhindert, versickert und wiederverwendet werden können - Einbeziehung von Parks in die wassersensible Gestaltung - einschließlich kleiner Maßnahmen wie Eckgärten

  • Design ist sehr wichtig - wir können alle daran arbeiten, es zu verbessern

 

Vortrag Referent*in 2 Elsa Durieux (ICLEI)

  • Die Rolle der Städte und Gemeinden bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen
  • 80.000 Städte und Gemeinden in der EU - verantwortlich für die Verwaltung und Umsetzung von 70 % der EU-Gesetzgebung, 1/3 der öffentlichen Ausgaben und 2/3 der öffentlichen Investitionen
  • Lokaler Green Deal - wir haben viele isolierte Ansätze in Städten gesehen - viele Städte nehmen Nachhaltigkeitsansätze an - stückweise - aber das hilft nicht, auf breiter Ebene zu aktivieren
  • LGDs - Unterstützung der Städte bei der Beschleunigung und Ausweitung des Ansatzes
  • Schlüsselprinzipien - Governance (integrierte Governance- und Managementstrukturen), Partnerschaft (Multi-Stakeholder-Ansatz), integrierte Ziele (Bewertung, um sicherzustellen, dass sie übereinstimmen), Maßnahmen
  • ICLEI - entwickelte ein Konzept für LGDs mit bewährten Verfahren und Maßnahmen

 

Beispiele für bewährte Verfahren:
1) Leuven - kooperatives Governance-Modell - verteilte Führung
2) Espoo - Aufbau starker Partnerschaften in der Gemeinschaft
3) Singapur - integrierte nationale Nachhaltigkeitsbewegung
4) Amsterdam (Metro-Region) - Unterzeichnung regionaler grüner Vereinbarungen - sehr erfolgreich bei der Aktivierung lokaler Interessengruppen/Unternehmen

Herausforderungen:

  • Silo-Denken überwinden
  • Finanzierung
  • Eine globale LGD-Bewegung anstoßen

 

Vortrag Referent*in 3 Nicolas Gharbi (City of Madrid)

  • Stadtrat von Madrid - nutzte die Gelegenheit für NextGen EU - präsentierte einen Sanierungsplan - spiegelte nationale, regionale und städtische Prioritäten wider
  • Vorgeschlagenes Vorzeigeprojekt - Großstadtwald - Pflanzung von 2 Millionen Bäumen - 2 364 ha neuer Wald - Verbindung bestehender Flächen und Abschwächung des Problems der Wärmeinsel in der Stadt sowie Verbesserung des sozialen Zusammenhalts und der Lebensqualität
  • Partnerschaft ist absolut entscheidend - Multi-Stakeholder-Ansatz ist wichtig - Bürger, Zivilgesellschaft und Privatsektor einbeziehen

 

Vortrag Referent*in 4 Valentina D’Alonzo - EURAC

  • “VARCITIES"-Projekt - visionäre naturbasierte Maßnahmen für Gesundheit, Wohlbefinden und Widerstandsfähigkeit in Städten
  • Ganzheitliches Projekt zu gesundheits- und naturbasierten Lösungen für öffentliche Räume, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen, intelligent und widerstandsfähig sind und 4 Komponenten umfassen: zukünftige Stadt, Grün
  • Hauptziel - "Entwicklung und Erprobung eines universellen, skalierbaren Überwachungs-, Bewertungs- und Vervielfältigungsrahmens für naturbasierte Lösungen für die Städte der Zukunft auf verschiedenen Ebenen".

 

Beispiele für VARCITIES-Lösungen:
1) Castelfranco - Bau eines Heilgartens für ältere Menschen / Menschen mit Alzheimer-Krankheit
2) Dundalk (Irland) - Lernpod im Freien
3) Gzira (Malta) - Mikrobegrünungsmaßnahmen durch partizipatorischen Gestaltungsprozess
4) Novo Mesto (Slowenien) - Verknüpfung von Sport-, Freizeit- und Therapieeinrichtungen

  • Die EURAC unterstützt eine Reihe von Co-Creation-Workshops im Umsetzungsprozess

 

Vortrag Referent*in 5 Elisa Torricelli (Milan)
Die Stadt Mailand hat sich Ziele für 2030 gesetzt:

  • Eine Priorität - Ausbau der grünen und blauen Infrastruktur
  • setzt neue Standards für Emissionen
  • Luft- und Klimaplan - Integration von Luftqualität, Abschwächung und Klimawandel
  • Cool Milan" - Bewältigung der Hitzeinselproblematik und Entwicklung Mailands als Schwammstadt
  • Ziel - Pflanzung von 3 Millionen Bäumen bis 2030 - Absorption von 5 Millionen Tonnen CO2/Jahr
  • Identifizierung von Gebieten, die gerodet werden könnten
  • Soziale Intervention - Beispiel - Piazze Aperte - Ziel, öffentliches Leben in die Stadtteile zu bringen - neue Fußgängerzonen

 

Zusammenfassung

  • Silo-Denken muss beendet werden - Multi-Stakeholder-Ansätze sind entscheidend
  • Ein stückweiser Ansatz ist nicht effektiv - die Bemühungen sollten koordiniert und gute Ideen sollten skaliert werden
  • Partizipative Gestaltungsprozesse sind effektiv

 

Fragen & Antworten (Q&A)
Milena Ivkovic (Moderatorin): Sie sieht große Anstrengungen auf städtischer und regionaler Ebene - aber auch institutionelle Veränderungen in den Städten selbst

Q: Methoden
A: Nicholas Gharbi:
Bottom-up-Städteinitiativen - von Anfang an vernetzt
Bürgerhaushalt der Stadt - mit Bürgervereinigung

Q: Beispiel Espoo - Kontaktaufnahme mit weniger beachteten NRO - wie wurde die Kontaktaufnahme gestaltet?
A: Elsa Durieux (ICLEI)
alle NRO angesprochen, nicht nur weniger bekannte
Aufbau von Vertrauen bei den NROs - die Stadt wurde als verantwortungsbewusster und reaktionsfähiger Partner angesehen

Q: Perspektiven außerhalb Europas - welche Herausforderungen gibt es in Indien - Förderung des richtigen Umfelds für Klimaschutzmaßnahmen:
Bhagyashri Kulkarni: Die Vernachlässigung öffentlicher Räume ist eine Herausforderung
Der Schwerpunkt liegt eher auf der Schaffung von Beschäftigung und Wirtschaft

Q: Überlegungen zum Fall Indien/Bangalore - welche Rolle spielen Designer bei der Beschleunigung des Prozesses / wie können Designer Prioritäten setzen, wenn es so viele komplexe Probleme gibt:
A Martin Knuijt:
Vor allem dort, wo es vielschichtige Probleme gibt
Wir sollten prüfen, wo wir die besten Lebensbedingungen garantieren können.

Screenshot des digitalen Urban Labs 1