Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

Rudolf Manga Bell Straße

Ich schlage Rudolf Manga Bell (1873 - 1914) vor, einen Anführer des antikolonialen Widerstands in Kamerun. Mit der Benennung einer der Straßen nach Rudolf Manga Bell soll die Erinnerung an die Gewalt und Unterdrückung durch die deutschen Kolonialisten und den Widerstand der Einheimischen wach gehalten werden.
Rudolf Manga Bell war Oberhaupt der Duala in Kamerun.
Das Volk der Duala hatte in der Mündungslagune der Kamerunflüsse seit Langem Handel mit Europäern betrieben. Die deutschen Kolonialherren drängten sie gewaltsam aus dem Handel und trieben sie in den Ruin.
Rudolf Manga Bell war wie sein Vater und Großvater stets bereit zur Kooperation, beanspruchte jedoch gleiche Rechte und Chancen für alle Menschen. Er verbrachte fünf Jahre in Deutschland und besuchte dort die Schule. Rechtsstaatlichkeit und Demokratie waren seine Ideale. In einer Petition an den Reichstag drückte er die Erwartung aus, dass „die deutsche Regierung die Anerkennung der persönlichen Freiheit und der Gleichheit aller Menschen herbeiführe und dann die völlige bürgerliche Emanzipation durch den Staat erfolge: aus Untertanen werden Staatsbürger.“ Als die deutsche Kolonialregierung begann, die Duala von ihrem Wohnort zu vertreiben, führte er den Widerstand an. Daraufhin wurde er von der deutschen Kolonialmacht hingerichtet. Er wird im heutigen Kamerun als Märtyrer des Widerstands gegen die deutsche Gewaltherrschaft verehrt. Weitere Informationen: https://kolonialgeschichtema.com/rudolf-manga-bell-1873-1914/