Verpflichtendes Public Social Procurement für öffentliche Einrichtungen
Das Public Social Procurement ist ein Beispiel dafür, wie man existierende Prozesse sinnvoll für die Menschheit und den Planet nutzen kann.
Die Idee ist die folgende:
Genauso wie Unternehmen oder private Haushalte, müssen öffentliche Einrichtungen Einkäufe tätigen. Diese können für den täglichen Bedarf sein (z.B. Klopapier, Bürobedarf) oder ihre Kerntätigen sein (z.B. Inanspruchnahme externe Expertise).
Traditionell ist das Ausschlaggebende Kriterium bei der Auswahl von Lieferanten der Preis. Wer am günstigsten anbietet, bekommt den Auftrag.
Social Public Procurement setzt den Fokus leicht anders. Während Qualität, Zuverlässigeit und Preis in die Auswahl einfließen, setzt man den Fokus auf die Natur des Lieferanten. Man kauft von sozialen Unternehmen. Bei ihnen handelt es sich um Unternehmen, die in erster Linie existieren, um ein bestimmtes soziales oder ökologisches Ziel zu verfolgen.
Beispiel: ein IT-Unternehmen, das die Inklusion von Menschen mit Autismus in den Arbeitsmarkt verfolgt. Sie stellen nur Menschen mit Autismus ein. Während diese Menschen sonst Schwierigkeiten auf dem traditionellen Arbeitsmarkt hätten, wird ihre Neurodivergenz hier als besonderes Talent (z.B. Detailorientierung) herangezogen. Zudem ist das Unternehmen als Arbeitgeber für die besonderen Bedürnisse ihrer Arbeitgeber sensibilisiert und berücksichtigt diese bei der Ausgestaltung des Arbeitsumfeldes. Entscheidet sich die Stadt Mannheim ihre IT-Expertise von diesem Unternehmen zu beziehen, fördert es mit seinen zuverlässigen Einkäufen der Dienstleistung nicht nur traditionelle Arbeitsstellen, sondern auch die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Und das rein über bewusst gesteuerte Ausgaben - kein weiterer Aufwand nötig. Selbstverständlich gibt es Social Businesses auch im Bereich des Umweltschutzes.
Mit dem durch den Beteiligungshaushalt zugesicherte Geld, würde ich den (oftmals minimal höheren) preislichen Wettbewerbsnachteil sozialer Unternehmen gegenüber traditioneller Zulieferer mit dem günstigsten Preis ausgleichen. Das könnte den Einstieg in die Etablierung langfristiger verantwortungsvoller Lieferketten erleichtern.
Die Stadt Mannheim gibt so und so Millionen aus - wieso diese nicht zur Unterstützung von Mensch und Planet einsetzen?
- vorschlag
- genauso wie andere einkäife
- social procurement
- wettbewerbsnachteil ausgleichen