Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

Verkehrsberuhigung Lange Rötter Straße

Die Lange Rötter Straße bildet die zentrale Achse der Neckarstadt-Ost, ein Stadtquartier, das sich zu einem beliebten Wohn-, Ausgeh- und Einkaufsviertel entwickelt hat. Kleine Geschäfte und zahlreiche Cafés, häufig mit Außengastronomie, steigern die Attraktivität und Lebensqualität im Stadtteil. Außerdem sorgen Schule und Kindergarten sowie mehrere Kirchengemeinden für viel lokalen Publikumsverkehr. Dieses Quartier, welches in seiner jetzigen Struktur schon eine gute Basis für eine sozial nachhaltige Nachbarschaft ausgebildet hat, verdient es, gefördert und geschützt zu werden. Der fahrende und ruhende KFZ-Verkehr ist ein behindernder und gefährlicher Störfaktor in der "LaRö". Um den Durchgangsverkehr heraus zu halten, sollte der Mittelteil der Straße, zB zwischen Geibel- und Kinzigstraße, zur Fußgänger- und Fahrradzone umgewidmet werden. Es müsste ein ausgeklügeltes Einbahnstraßensystem ersonnen werden, um die vielen kleinen Nebenstraßen vor Ausweichverkehr zu schützen, indem der Autoverkehr, der von Osten kommt (Friedrich-Ebert-Str), auch wieder auf diese zurück geleitet wird. Gleiches gilt für die Seite Alter Messplatz. Zwischen Messplatz und Geibelstraße könnte die Fahrbahn verschmälert werden und mit Querparkständen versehen werden für Kund:innen und Anlieferung der Geschäfte. Das würde das aktuelle Halten in 2. Reihe verhindern und hilfreich sein fürs Wenden, da die Autos ja wieder zum Messplatz hin heraus müssen. Der neue autofreie Bereich und ein neu gestalteter Platz vor der Uhlandschule mit Pflanzen und Stadtmobiliar würde das Wohnzimmer der Neckarstadt-Ost mit hoher Aufenthaltsqualität für öffentliches Leben werden.

Stellungnahme der Verwaltung: 

Die Idee kann umgesetzt werden mit der versuchsweisen Einrichtung eines verkehsberuhigten Geschäftsbereichs zwischen der Pozzi- und der Geibelstarße
Finanzrahemen 100.000 Euro

Im Hinblick auf die Haupterschließungsfunktion der Lange Rötterstraße im Bereich Neckarstadt-Ost wird die Einrichtung einer Fußgängerzone aus verkehrsplanerischen und verkehrsrechtlichen Aspekten ausgeschlossen.
Auch die Anforderungen an eine Fahrradzone, die mit der letzten Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) im Jahr 2020 ermöglicht wird, können nicht erfüllt werden, selbst bei einem Verdrängen des Durchgangsverkehrs (ca. 20%)

Zu verschiedenen Varianten einer Umgestaltung der Lange Rötterstraße liegen bereits zahlreiche Gemeinderatsanträge vor. Zunächst versuchsweise und mit einfachen Mitteln schlägt die Verwaltung die Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereiches zwischen Pozzistrasse und Geibelstrasse vor. Die entsprechende Vorlage zu den GR-Anträgen V582/2022 „Maßnahmenpaket Lange Rötterstraße“ ist in Vorbereitung. Zur Umsetzung der Maßnahmen werden die Mittel von 100.000 € als ausreichend erachtet.

In der Regel wird in verkehrsberuhigten Bereichen eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h ausgewiesen. Dabei behalten Gehweg und Fahrbahn behalten ihre jeweilige Funktion. Aber alle Fahrzeuge einschließlich des Rad-verkehrs müssen sich an die neue Maximal-Geschwindigkeit von 20 km/h halten und den Fußgängerinnen und Fußgängern muss eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Darüber hinaus werden punktuelle Fahrbahnverengungen geschaffen, um das Überqueren der Fahrbahn zu erleichtern und die Geschwindigkeit des Verkehrs weiter zu reduzieren.
Aktuell werden bereits zusätzliche Abstellmöglichkeiten für den Radverkehr geschaffen und Anlieferzonen für die um-liegenden Geschäfte eingerichtet. In einem weiteren Schritt könnte der Bereich durch Begrünung aufgewertet und durch temporäre Einbauten wie Parklets ergänzt werden, um die Aufenthaltsqualität weiter zu erhöhen.

Kommentare

Die Stadt soll endlich menschenwürdig werden!

Gut gedacht. Aber die vielen Autos die tagtäglich aus Wohlgelegen, Neckarstadt Ost und co über die Kurpfalzbrücke in die Stadt und wieder zurückfahren würden dann lediglich eine (längere) Alternativroute finden was dem Schutz der Umwelt und damit auch Ziel 6 absolut nicht gerecht wird. Man kann nicht auf Kosten der kleineren Seitenstraßen die Larö "schützen".

Mir ist durchaus bewusst, dass die kleinen Nebenstr. in der Neckarstadt-Ost vor Ausweichverkehr geschützt werden müssen, das schrieb ich auch im Text (Einbahnstraßensystem). Der Durchgangsverkehr, kommend aus Feudenheimer Str. und Wohlgelegen muss über die großen Straßen (Friedrich-Ebert-Str., City-Ring, eingeschränkt Schafweide) geführt werden. Die Neckarstadt ist Wohngebiet, auch Carl-Benz- und Käfertaler Str. müssen zB durch Straßeneinbauten für den Durchgangsverkehr unattraktiv gestaltet werden. Vielleicht könnte die Bibienastr. zur Einbahnstraße (stadtauswärts) gemacht werden.

Das wird so absolut nicht funktionieren und ist wie bereits erwähnt total gegen das strategische Ziel 6 da Leute dann Ausweichrouten wählen müssten die mehrere hundert meter weiter sind. Und das ohne nennenswerten Vorteil für die Larö? Die Leute fahren da ja nicht durch weil sie es so schön finden da durch zu fahren... Ich wäre eher für zusätzliche Ampelanlagen. Die beiden in der Larö die wir haben sind halt leider zu wenig. Das würde das sichere überqueren der Straße ebenfalls ermöglichen und das ohne ein komplettes Straßensystem umkrämpeln zu müssen und sogar einem strategischen Ziel entgegenzuwirken.

Das würde der Langen Rötterstraße endlich helfen, ihr Potential zu entfalten. Aktuell ist das nicht möglich, weil sie als Abkürzung einfach zu attraktiv ist und damit als Durchgangsstraße mißbraucht wird. Obwohl einst so angelegt, kein Ort zum Leben und Verweilen.