Neuer Jugendtreff Schwetzingerstadt offiziell im Oktober 2021 eröffnet
Nachdem die feierliche Eröffnung des Jugendtreffs Schwetzingerstadt/Oststadt pandemiebedingt mehrmals verschoben werden musste, konnte diese nun gestern offiziell nachgeholt werden. Bereits seit Ende Mai steht die Einrichtung Jugendlichen ab zwölf Jahren mit unterschiedlichen Angeboten offen.
„Mit dem neuen Jugendtreff erhalten die Angebote für Jugendliche im Stadtteil nun einen festen eigenen Standort. Es war uns wichtig, dass die Angebote im Rahmen eines Beteiligungsprojektes von den Jugendlichen mitbestimmt und mitgestaltet werden konnten, ebenso wie die Ausgestaltung des neuen Jugendtreffs. Der Jugendtreff Schwetzingerstadt ist seit langer Zeit die erste Einrichtung ihrer Art, die wir in Betrieb nehmen können. Der Weg zum Jugendtreff war nicht einfach, gelohnt hat er sich allemal, denn wir verfügen nun über eine moderne und vorbildliche Stadtteileinrichtung mit viel Potential. Allen, die sich mit viel Engagement für den Jugendtreff eingesetzt haben, ob von Seiten des Gemeinderates und des Bezirksbeirates, von Seiten der Verwaltung, der Sozialpädagog*innen oder der Jugendlichen selbst, danke ich ganz herzlich“, hob Jugendbürgermeister Dirk Grunert in seiner Begrüßung hervor.
Baubürgermeister Ralf Eisenhauer, der im Vorfeld seine Wünsche zur Eröffnung überbrachte, gratulierte den Architekten zu dem sehr ansprechenden Entwurf und der gelungenen Umsetzung: „Ein Stadtteil wird lebenswert durch seine Bewohnerinnen und Bewohner. Besonders Jugendliche mit ihren vielfältigen Interessen sollen einen lokalen Treffpunkt für ihre Freizeitgestaltung haben. Mit dem Jugendtreff in der Schwetzingerstadt schaffen wir genau dieses Angebot. Sehr erfreulich und im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung ist auch die architektonische Umsetzung des Gebäudes mit der begrünten Fassade und der Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung“.
Auch der neugegründete Förderverein des Jugendtreffs Schwetzingerstadt, vertreten durch seinen Vorsitzenden Daniel Bockmeyer, sowie die an der Organisation der Feier beteiligten Jugendlichen Vanessa Veyl sowie Nitik Narang übermittelten in ihren Grußworten die besten Wünsche für den neuen Jugendtreff.
Die Stadt Mannheim verfolgt seit mehr als 20 Jahren den Ansatz, den Jugendlichen in allen Sozialräumen und Stadtbezirken Mannheims niedrigschwellige, erreichbare Angebote zu machen und ihnen einen Treffpunkt zu bieten. Die wissenschaftliche Untersuchung „Qualitätssicherung und Evaluation der Kinder- und Jugendarbeit in Mannheim“ aus dem Jahr 2017 belegt, dass Jugendtreffs als Orte geschätzt werden, an denen man Freundschaften schließen kann, sie bieten Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Partizipation. Jugendliche finden hier Orientierung durch Gleichaltrige und Bezugspersonen, aber auch sozialen Rückhalt, der deren Integration fördert und Selbstwirksamkeitserfahrung unterstützt.
„Für einige der Jugendlichen sind Jugendeinrichtungen wie ein zweites Zuhause. Sie sind aus deren Lebensalltag nicht wegzudenken. Deshalb hat sich die Stadt Mannheim zum Ziel gesetzt, den Mannheimer Jugendlichen flächendeckend und wohnortnah einen Zugang zu diesen Angeboten zu schaffen“, so Grunert. Weitere Jugendtreffs werden in den Stadtteilen Luzenberg und Neuhermsheim entstehen und befinden sich aktuell in Planung.
Die Ideen und Wünsche der Jugendliche aus der Schwetzingerstadt, die diese bei einem Beteiligungsprojekttag einbringen konnten, den die Jugendförderung im Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt 2019 gestartet hatte, wurden bei der Konzeption des neuen Jugendtreffs aufgegriffen. Etwa 20 Jugendliche hatten damals kreative Vorschläge zu den Themen Raumgestaltung, Tagestrukturen und Ausflugsideen gemacht, die nun im neuen Jugendtreff realisiert wurden: So wünschen sie sich beispielsweise sowohl einen Raum, in dem sie sich sportlich ausleben können, als auch einen Raum, in dem sie kreativ sein oder mit neuen Medien arbeiten können. Nach den Wünschen der Jugendlichen gibt es insbesondere auch einen großen offenen Bereich, der vielseitig nutzbar ist, beispielsweise mit einem Billardtisch und einem Kicker, aber auch Platz zum entspannten Zusammensitzen oder für einen Filmabend bietet. Zudem wurde von Schüler*innen des Liselotte Gymnasium der Wunsch nach einem Schülercafé geäußert. Auch dieser konnte umgesetzt werden: An vier Tagen der Woche können die Schüler*innen ihre Mittagspause im Jugendtreff verbringen. So besteht zugleich die Möglichkeit, die Schüler*innen einzubeziehen und zu beteiligen.
Bei dem Bau wurde zudem insbesondere auch auf eine moderne energieeffiziente Umsetzung geachtet: So erfüllt der Neubau durch die Nutzung von Fernwärme für die Heizung und Photovoltaik zur Stromerzeugung sowie einer gut gedämmten Gebäudehülle den energetischen Standard KfW-Effizienzgebäude 55.
Im Frühjahr 2018 hatten die zuständigen Gremien dem Bau des Jugendtreffs in der Schwetzingerstadt zugestimmt. In einem Planungswettbewerb ging das Architekturbüro Finckh als Sieger hervor. Gemeinsam mit den städtischen Fachbereichen Jugendamt und Gesundheitsamt sowie dem Fachbereich Bau- und Immobilienmanagement wurde die Baumaßnahme realisiert. Insgesamt investierte die Stadt rund 1,5 Millionen Euro in das Projekt.
Bis zur Eröffnung des neuen Jugendtreffs hatte die Jugendarbeit im Stadtteil ihren Platz in der Pestalozzischule. Die offene Jugendarbeit Schwetzingerstadt wurde von einer Mitarbeiterin der Jugendförderung angeboten, die das Freizeit- und Bildungsangebot für junge Menschen entwickelt und betreut und Ansprechpartnerin für die Interessen und Anliegen der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil ist.
Seit der Öffnung des Jugendtreffs Anfang März dieses Jahres liegt ein inhaltlicher Schwerpunkt auf jugendkulturellen Angeboten, die beiden verantwortlichen Sozialpädagog*innen besitzen Kompetenzen im Bereich Streetdance, Theaterpädagogik, Social Media, gendersensibler Arbeit, Ernährung und Gesundheit sowie Fitness. Zur Unterstützung werden im Bereich Zumba- und Fitness-freieTrainer*innen miteinbezogen. Die Einbeziehung der Queeren Community und die immer wichtigere Inklusion von jungen Menschen mit Behinderung sind weitere Schwerpunkte. Zudem sind Kooperationen bei Projekten und Events innerhalb der Abteilung Jugendförderung und des Stadtteils ein wichtiger Bestandteil. Die Mitarbeitenden haben bereits einige Projekte vorbereitet, wie beispielsweise die Beteiligung an einer Medienlots*innen-Ausbildung, ein Demokratiezertifikat, JugendTraum-Konzerte oder das Next Generation Hip-Hop-Event.