Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

Internet-Nachrichtenportal aus Mannheim in leichter Sprache

In vielen Bereichen treffen wir auf schwer verständliche Sprache. Teilhabe an der Gesellschaft setzt aber einen Zugang zu Texten und Informationen voraus. Diese Barrieren möchte ich mit einem Nachrichtenportal über Mannheim im Internet in Leichter Sprache für Menschen abbauen. Gegenstand sind lokale Themen, Sport, Veranstaltungen und Stadtpolitik. Adressaten sind Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten, Menschen mit Demenz, Menschen mit anderen Muttersprachen, funktionelle Analphabeten u.a. Das Projekt ist inklusiv. Menschen aus der Zielgruppe werden im Redaktionsteam integriert, führen in Arbeitsgruppen Recherchen durch, prüfen Texte auf ihre Verständlichkeit, schreiben aber auch Texte. Die Internetseite sollte barrierefrei sein. u.a. über eine Vorlesefunktion verfügen und an die entsprechenden Bedürfnisse angepasst werden. Dieses Projekt gibt es bereits in Heidelberg (www.einfach-heidelberg.de). So etwas sollte in einer Stadt mit Menschen aus 190 Nationen nicht fehlen.

Kommentare

..man könnte anknüpfen, dass die bereits bestehenden medienportale einen zusatz-switch in leichter sprache erhalten

Danke für den Kommentar. Das könnte man sicherlich ergänzen. Meine Hauptidee wäre allerdings die Gründung einer Redaktion "Leichte Sprache", bei der Leute aus der Zielgruppe (Menschen mit Lernschwierigkeiten, Hörschädigungen, Menschen mit Migrationshintergrund u.a.) selbst recherchieren, interviewen oder Texte in Leichter Sprache prüfen. Das wäre gelebte Inklusion. So etwas gibt es schon in Heidelberg. Ich weiß, dass Heidelberg bei der Übertragung des Konzeptes anderen Städten hilft. Das Ganze ist als Verein aufgebaut. Man bräuchte nur einen Raum, Tisch, Stühle, einen PC mit Internet-Anschluss, eine Person, die eine Webseite programmiert. Im Idealfall noch Support durch den Mannheimer Morgen.

Statt Nachrichten in doofer Sprache besser Sprachkurse anbieten.

Die Adressaten von Leichter Sprache sind Menschen mit Lernschwierigkeiten, geistigen Behinderungen, Hörschädigungen und mit Demenz sowie funktionale Analphabeten, die alle ein deutsches Schulsystem durchlaufen haben, aber trotzdem nicht gut lesen können. Dies betrifft etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland. Denen nutzen Sprachkurse leider gar nichts. Hinzu kommen Menschen mit Migrationshintergrund, die noch nicht so gut Deutsch können. Diesem Teil würden Sprachkurse sicher helfen. Leichte Sprache ersetzt keine Standardtexte. Sie ist nur ein Zusatzangebot und bei manchen auch nur eine Brücke auf dem Weg zu Standardtexten.