Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

Grün und Entsiegelung im öffentlichen Raum

Nutzungsänderung von Flächen

  • Ausarbeitung einer Roadmap zur Entwicklung grüner Straßenräume
  • Entsiegelung von Pkw Stellplätzen und Umwandlung in Grünflächen bzw. Umnutzung für Parklets, Außengastronomie und Sitzmöglichkeiten
  • Begrünung von Straßenbahntrassen/-gleisen
  • Pflanzen von klimaangepassten Bäumen im Straßenraum
  • Förderung von Mikrolandwirtschaft und Urban Gardening
  • Entsiegelung und Begrünung von Brachflächen
  • Begrünung von Schulhöfen und Anlegen von Schulgärten

Kommentare

Aufgeheizte Quartiere benötigen unbedingt mehr Grün, z.B. die Neckarstadt, hier fehlt es oft an einfachen Dingen z.B. Straßenbäumen. Vielleicht sind auch weitere Entsiegelungen möglich.

Das gewaltige Problem der Bodenversiegelung in Mannheim:

Aus dem "Modell Räumliche Ordnung" (MRO) geht hervor, dass Mannheim im Vergleich zu anderen Stadtkreisen in Baden-Württemberg den größten Siedlungsflächenanteil aufweist. Zitat. "Betrachtet man den Zeitraum von den 50er Jahren bis heute, so hat sich in Mannheim durch das räumliche Stadtwachstum der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gemarkungsfläche von ca. 34 % bis heute auf rund 58 % erhöht, was einem absoluten Zuwachs an Siedlungsflächen von rund 3.500 ha über die letzten sieben Jahrzehnte entspricht".

Das fortwährende Zubauen mit neuen Stadtteilen und Siedlungsflächen ist aber ein gewaltiger Negativfaktor für die klimatische Situation in Mannheim!

Mannheim zählt bereits im Jahre 2018 bundesweit zu den Städten mit der höchsten Bodenversiegelung (6.Platz), siehe https://www.gdv.de/de/medien/aktuell/muenchen-ist-die-am-staerksten-vers... und ist eine der heißesten Städte Deutschlands!

Der Hintergrund:
Der unverbaute Boden ist der zweitgrößte Kohlenstoffspeicher der Erde. Wird er versiegelt, trägt das erheblich zum Klimawandel bei. Bei einer Vollversiegelung kommen überhaupt kein Wasser, kein Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr in die Erde. Die Organismen, die dort leben, werden nicht mehr versorgt und sterben ab. So verschwindet Boden als Lebensraum für Pflanzen und Tiere – und als Kohlenstoffspeicher. Versiegelter Boden nimmt kein Wasser mehr auf und absorbiert mehr Wärme. Wo also viel Fläche versiegelt ist, ist es wärmer. Daher sind die Temperaturen in Städten und ihrem Umfeld höher als im grünen Umland – die Wissenschaft spricht vom urbanen Hitzeinsel-Effekt. Außerdem bildet sich weniger Grundwasser. Auch die langfristigen Klimafolgen sind groß: Versiegelter Boden kann keinen Kohlenstoff aus der Atmosphäre mehr aufnehmen. Und wenn Boden einmal versiegelt ist, ist er unwiederbringlich verloren. Zwar ist eine Entsiegelung möglich. Zur Bildung lebendigen Bodens braucht es jedoch Jahrtausende!

Mein Anliegen:
Mannheim hat nur dann eine echte Chance, den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, wenn auch die Bodenversiegelung als Parameter in die Klimabilanz einfließt und gemessen wird. Dies bedeutet, dass konkret berechnet werden sollte, in welchem Maße sich die CO2-Bilanz in Mannheim allein durch die in den letzten Jahren erfolgte massive Bodenversiegelungen verschlechtert hat und welche Verschlechterung bei allen künftigen Projekten mit Bodenversiegelung zu erwarten sind. Ich halte es einfach für unredlich, wenn der Faktor "Bodenversiegelung" in diesem Themenbereich "Grün und Entsiegelung im öffentlichen Raum" entsprechend der Vorgabe nur punktuell bei der Entsiegelung von Pkw-Stellplätzen und Brachflächen gestreift werden soll, bei neuen Siedlungs- und Bebauungsprojekten und der Versiegelung von Freiflächen wie beispielsweise der teilweisen Zubetonierung des Landschaftsschutzgebietes der Feudenheimer Au jedoch nicht genau gemessen wird, wie sich die damit verbundene Bodenversiegelung auf die Mannheimer CO2-Bilanz und auf das Klima auswirkt. Ziel muss es sein, alles zu tun, damit das Klima in Mannheim und damit auch das Leben für künftige Generationen erträglich bleibt. Dazu muss man aber auch stets die genauen Folgen der Bodenversiegelung im Auge haben.

Erhalt der alten Baumbestände hat höchste Priorität (u. a. Rheindamm) und da sind keine Kosten zu scheuen. Bis ein junger, nachgepflanzter Baum so wertvoll für Mensch- und Tierwelt sein kann wie ein alter - dauert es leider Jahrzehnte (und kostet auch in Aufzucht und Pflege z. B. Bewässerungsmaßnahmen).

Der Waldpark muss erhalten werden. Eine Dammsanierung ist unterzuordnen und zu harmonisieren.

Besonders: Begrünung von Schulhöfen und Anlegen von Schulgärten und Entsiegelung von Pkw Stellplätzen und Umwandlung in Grünflächen bzw. Umnutzung für Parklets, Außengastronomie und Sitzmöglichkeiten

Warum gibt es immer noch Neubauflachdächer ohne Dachbegrünung - gegen alle Absichten schon vor Jahrzehnten?

Die Luftzufuhr für die Innenstadt nicht durch Uni-Bebauung abschneiden bzw. reduzieren.

Ich bin ebenfalls enttäuscht von den Ausbauplänen rund um die Universität. All die Versprechen der Stadtverwaltung zeigen hier, was sie wirklich wert sind: Nichts! Im Zweifel siegt das Renommee der Universität, der Komfort innerhalb des universitären Betriebes, der 10jährige Bauplan, die wirtschaftlichen Interesse... Und ganz am Ende kommt das Stadtklima und der Schutz der Einwohner.
Auch wenn ich kaum noch Hoffnung habe, kann ich doch nicht schweigen.

Die Hochschule wird demnächst auf dem Friedrichspark (altes Eisstadion) drei große Büroklötze hinbauen. Ein Fehler der nicht mehr rückgängig zu machen ist; wo doch jeder von Durchlüftung und Entsiegelung spricht. Auf eine alten Ansichtskarte sieht man einen schönen Park mit viel Baumbestand und einem Springbrunnen!

Es wäre wünschenswert, wenn unter anderem auch der Schlosshof wieder entsiegelt würde.
Der Neckarauer Waldpark muss so erhalten bleiben wie er ist. Die Damm sollte mit der Spundwandlösung saniert werden. Ansonsten gehen Tausende Bäume verloren.

Dank Rhein und Neckar und einem verfügbaren Grundwasser ist Mannheim eine bemerkenswerte
grüne Stadt.Versiegelung war früher Fortschritt und heute wird es verteufelt.Fahrradfahren ohne
versiegelte Wege ist nicht jedermanns Sache.Ich denke die versiegelten Wege sind eine Conditio sine
qua non für das alltägliche Fahrradfahren.Aber auch Alte,Kranke und Behinderte sind auf versiegelte
Wege angewiesen. Brainwashing?

Die parkähnliche Landteilstrasse/Waldparkstrasse soll bebaut werden. Und das obwohl sie direkt an drei privaten Grünflächen anliegt. Weiterhin hat sie als eine der ganz wenige Grünflächen einen unverbauten Zugang zum Rhein. D.h. die kühle Luft vom Stefanienufer kann hier ungehindert, tief in den Lindenhof eindringen und sich in den angrenzenden Straßen verteilen. Die Offenlage für diese Bausünde hat bereits begonnen. Kaschiert wird es mit eine "Dachbegünung". In den Plänen ist jedoch zu erkennen, dass über 50% der Dachfläche mit Solartechnik verbaut wird. Solarzellen = dunkles Glas, dass sich auf 130 Grad und mehr aufheizt. Innenklimatisch eine Katastrophe! Jede Baumschutzordnung ist Makulatur, wenn die Verwaltung mittels Formblatt großzügig Ausnahmen verteilt.

Zuweilen wird bei Freiraum-Variantenplanungen in städtischen Beteiligungsverfahren die Unantastbarkeit der Leitungslagen höher wertet als die Option zur Schaffung kleinklimatisch wirksamer Baumpflanzungen im asphaltlastigen Wohnumfeld. Bevor der Bagger anrückt, muss es doch aber mit solcher Fehlgewichtung ein Ende haben. Die Stadt Mannheim setzt sich ehrgeizige Oberziele und ist also gehalten, die Potentiale beherzt auszuschöpfen. Es mag auch sein, dass manche Anrainer*innen der jeweiligen Maßnahme eigene Beiträge zum Gelingen des Vorhabens liefern könnten. Sie sollten für den Mehrwert im Beteiligungsprozess eng und vertrauensvoll eingebunden sein.

"Bauministerin Klara Geywitz hat Städte und Kommunen aufgerufen, sich baulich auf den Klimawandel einzustellen. (...) Die Städte bräuchten mehr Frischluftschneisen, mehr Wasser und mehr Grün, was helfe, die Umgebung zu kühlen, sagte die SPD-Politikerin in Babelsberg." (Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/geywitz-klimawandel-staedtebau-101.html)
Und was passiert in Mannheim vor Ort? Eine der letzten Grünflächen mit direktem Zugang zum Rhein und somit Potential zur Frischluftzufuhr im dichtbesiedelten und überdurchschnittlich heißen Stadtteil Lindenhof soll zugebaut werden. Ein Armutszeugnis!
Angesichts der aktuellen Diskussion könnten die Verantwortlichen Größe beweisen und diese Fehlentscheidung korrigieren, anstatt mit ihr kurzfristig Fehler der Vergangenheit ausbügeln zu wollen (Fehlplanung Glücksteinquartier). Wenn das innerstädtische Klima zu heiß wird, werden sich auch die Prognosen zur Zahlen der Familien etc. ändern, bebaut und gefällt ist dann aber schon....

Wie kann es sein, dass in Neckarau weitere Parkplätze entstehen?
Wie konnte im Gluecksteinquartier große Flächen versiegelt werden und bei all den Leerstaenden an Bueroraum noch viele weitere genehmigt und gebaut werden? Welche Pläne verfolgt Mannheim städtebaulich oder haben große Bauunternehmen die Faeden in der Hand?

Gerade bei der Neupflanzung von Straßenbäumen sollte Gas gegeben werden. Ein Baum braucht eine gewisse Zeit, bis er entsprechnd groß ist und kühlenden Einfluss auf seine Umgebung hat.
Vor allem sollte das Fällen von großen, gesunden Bäumen aus ökonomischen Gründen verhindert werden.
Siehe Kastanie in Feudenheim.

Viele Plätze und Straßen in der Innenstadt sind vollversiegelte Hitzespeicher mit so gut wie keiner Begrünung und weitgehend baumfrei. Abschreckende Beispiele sind - menschenfeindliche Beton- und Steinwüsten wie der Herschelplatz, der Alte Messplatz oder der geplante Platz auf T 4 Die Entgrünung und Entbaumung der Innenstadt muss umgehend beendet und die Entwicklung umgekehrt werden. Hitzetode vorprogrammiert!