Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

Gesamter Maßnahmenkatalog

Kommentare

Wenn 7 ha im Waldpark im Zuge der Dammsanierung gerodet werden, so ist dies kontra-indiziert zu den Anliegen im Zusammenhang mit Wald ab S. 61.
Hier sollte die Stadt alle rechtlichen Möglichkeiten - inkl Klage - ausschöpfen, um eine sichere und baumerhaltende Sanierung des Rheindamms zu gewährleisten.

Des weiteren sind für versiegelte und Brachflächen von 200 - 800 qm das Konzept der Tiny forest mehr in den Blick zu nehmen.
Siehe: https://www.miya-forest.de/ und
https://www.fr.de/rhein-main/darmstadt/darmstadt-erster-staedtischer-tin...

Wenn ich es richtig verstanden habe muss ein Damm laut DIN 19712_2013_01_1919182, Kapitel 7 "gehölzfrei" sein, aber die Bäume des Rhein"damms" könnten mit selbsttragender Spundwand als Hochwasserschutzwand laut DIN 19712_2013_01_1919182, Kapitel 8, erhalten bleiben.
Wir brauchen diese Bäume, deren Schatten, die Artenvielfalt, Sauerstoffproduktion, und, und, und mehr denn je und es sollte alles dafür getan werden, dass diese Sanierungslösung, die wahrscheinlich schneller, kostengünstiger und auf jeden Fall umweltverträglicher ist genutzt wird.
Von tiny forest habe ich noch nie gehört aber das ist eine phantastische Idee!

Ein ehrgeiziges Vorhaben für Mannheim:
„Klimaschutz-Aktionsplan 2030“ und Teilnahme an der Mission „100 klimaneutrale Städte bis 2030“!

Das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens ist ja jetzt schon so gut wie nicht mehr erreichbar, aber die Erwärmung des Welt-Klimas um maximal 2 Grad darf auf keinen Fall überschritten werden, denn sonst wird es mehr als „ungemütlich“.

Wie stellt Katharina Rogenhofer, Initiatorin des österreichischen Klimavolksbegehrens, richtig fest: „Ändert sich nichts, ändert sich alles“!

Mannheim ist also in der Pflicht und hat sich löblicherweise die beiden o.g. Ziele bis 2030 gesetzt; das sind nur noch 7,5 Jahre!

Und der „Klimaschutz-Aktionsplan 2030“ ist umfangreich und nur zu schaffen, wenn alle mitziehen.
Es gilt, alles zu tun, zu machen und zu fördern, was dem Klimaschutz dient und gleichzeitig alle Förderungen für Dinge, die kontraproduktiv für die Klimastabilisierung sind, zu unterlassen. Das muss in die Köpfe der Mannheimer Politik und Verwaltung rein.

Aber was nützen alle Pläne, wenn der Fortschritt zur Zielerreichung nicht gemessen wird. Wenn erst kurz vor 2030 festgestellt wird, was Sache ist, ist es zu spät!

Also:
es braucht die rechtliche Verpflichtung für Politik und Verwaltung Mannheims zur Umsetzung der Vorhaben und es braucht eine kontinuierliche Messung und Bewertung des Fortschritts, und zwar schon jetzt!

Jetzt in 2022 liegen meines Wissens erst die Zahlen für 2018 vor – damit kann man nicht arbeiten.

Also schleunigst los mit der belastbaren Erfassung der Ausgangssituation und mit der kontinuierlichen Messung des Fortschritts. Denn alle diese Maßnahmen sind ja nicht kontraproduktiv, sondern dienen auch unserem wirtschaftlichen Wohlergehen für die nächste Dekade.

Die Klimapolitik Mannheims muss -wie bisher auch- über die Stadtgrenzen hinaus gesehen werden; d.h., es muss die Region betrachtet werden, die bisher vom GKM aus mit Strom und Fernwärmeversorgt wurde.
Nach den jetzigen Plänen können bei einer Abschaltung des GKM die Betriebe der Industrie und des Gewerbes der Stadt und der Region sowie die Deutsche Bahn nicht mehr mit Strom aus Mannheim versorgt werden. Die Kapazitäten auf der Friesenheimer Insel und der Flusswärmepumpe reichen gerade mal für die Haushalte. Für die Großkunden bleiben dann nur zwei Alternativen: entweder den Strom selbst mit eigenen kleinen Betriebskraftwerken zu erzeugen, oder polnischen Kohlestrom oder fränzösichen Atomstrom ins deutsche Netz zu locken.

Nach Abschaltung des GKM kann das Fernwärmenetz im Winter nur durch zwei zusätzliche große Gasheizkessel versorgt werden. Eine überschlägliche Gasbilanz in der Region ergibt dann im Winter: das beantragte Gaskraftwerk in Biblis benötigt 750 MW und die MVV-Zusatzheizkessel 500 MW an Feuerungsleistung. Daraus entstehen dann 300 MW Strom in Biblis und rund 480 MW Fernwärme in Mannheim. Mit der gleichen Gasmenge könnte man im GKM mit einer GuD-KWK-Anlage und zusätzlichen Gaskesseln beispielsweise 350 MW Strom und 640 MW Fernwärme erzeugen. Fazit: aus Sicht von Ökologie, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit sind eine GuD-KWK-Anlage, Gas- und Biomassekessel sowie Flusswärmepumpen im GKM die bessere Kompaktlösung für die Kunden in der Region einschließlich der Deutschen Bahn. So können zwei Fliegen mit einer Klappe geschagen werden: sichere und preisgünstige Versorgung der Region mit Strom und Fernwärme bei Erhaltung der KWK-Förderung. Weitere Möglichkeiten bestehen im GKM in der Umrüstung bestehender kohlebefeuerter Kessel auf Biomasse und/oder (Grün)gas und Nutzung des bestehenden Anlagenparks.

Agroforstwirtschaft bezeichnet ein landwirtschaftliches Produktionssystem, das Elemente des Ackerbaus und der Tierhaltung mit solchen der Forstwirtschaft kombiniert. Agroforstwirtschaft ist die bewusste Einbeziehung von Bäumen und Sträuchern in der Landwirtschaft. Dabei fokussiert sich die Landnutzung auf mehrjährigen Holzpflanzen und landwirtschaftlichen Nutzpflanzen oder Tieren.

Das bietet wichtige Vorteile
Wasserrückhalt, Wind- und Erosionsschutz.
Humusaufbau, Kohlenstoffbindung, Nährstoff- und Wasserrückhalt
Verbesserung der Lebensraumqualität der Landschaft
Eine Bodennutzung, die Kohlenstoff speichert, das Klima schützt und die Fruchtbarkeit steigert.
Förderung der Artenvielfalt

Baumkulturen liefern nicht nur Wert- oder Energieholz. Sie schützen vor Dürre, helfen beim Humusaufbau und können auch die Produktpalette eines Betriebes erweitern.

Deshalb sollten auf städtischen Ackerflächen Agroforstsysteme angelegt werden.

Fahrradwege müssen unbedingt ausgebaut werden. Das Vorbild dafür sollten die Niederlande sein

Neben und zusätzlich zu Geothermie mittels Tiefenbohrungen besteht auch die Möglichkeit, mit Wärmepumpen die relativ konstante Wassertemperatur des Rheins zu nutzen. Die Wassertemperatur im Rhein ist seit vielen Jahren ohnehin überhöht (z.B. das GKM nutzt Rheinwasser zur Kühlung, aber viele andere Industriebetriebe desgleichen). Hier könnten also "zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen" werden.

Immer wieder sieht man im Winter und Frühjahr gasbetriebene Heizstrahler vor Gastronomiebetrieben, die es Gästen zu jeder Jahreszeit auch im Freien behaglich machen wollen. Bei dieser dekadenten Entwicklung handelt es sich sowohl um Klimafrevel als auch um eine unerträgliche Verschwendung knapper Ressourcen. Die Genehmigungen für die Außengastronomie dürfen Heizgeräte nicht länger dulden.
Früher trug man im Winter dicke Kleidung und warme Stiefel und genoss den Glühwein dabei umso mehr.

Wir haben als Aktionsbündnis mehrerer Umweltverbände in Mannheim, eine Waldvision ausgearbeitet, in der wir Strategien definieren, die zu einem gesunden, klimastabilen Wald führen.

Der Wald ist von zentraler Bedeutung für das Mikroklima und die Wasserversorgung Mannheims. Außerdem ein wichtiger CO2-Speicher und damit für unser Mannheimer CO2-Budget essenziell.

In der Waldvision geben wir konkrete Eckpunkte der Waldbehandlung an, die wir der Stadt empfehlen.

Diese Waldvision und weitere Stellungnahmen könne Sie unserer Webseite entnehmen.
https://www.wald-mannheim.de/

1. Im dritten Abschnitten sind Aspekte geschildert, die fachlich nicht stimmen! Es wird gewissermaßen vermittelt, dass Wälder mit einem hohem Totholzanteil zu Kohlenstoffquellen (anstatt Senken) werden können. Natürliche bzw +/- naturnahe Wälder, die intakt sind, sind deutliche CO-Senken. Die massiven forstlichen Eingriffe (Kahlschläge, Bodenverletzungen) der vergangenen Jahre haben dazu geführt, dass Unmengen an CO2 freigesetzt wurden und werden.
2. Holz ist keineswegs die bessere Alternative zu fossilen Energieträgern! Wir sollten alles daran setzten, jegliche Verbrennung von Holz zu vermeiden bzw. sukzessive zu reduzieren. Bei Holzverbrennung ist die Klima-Negativbilanz deutlich höher als bei anderen Energieträgern. Bezogen auf den Verbrauch, also z.B. auf eine Kilowatt-Stunde hat Holz im Vergleich zu allen anderen Energieträgern den höchsten CO2-Ausstoß!!! (Aufgrund der geringen Energiedichte von Holz muss für die Produktion der gleichen Menge an Energie bzw Wärme mehr Holz als z.B. Öl oder Kohle verbrannt werden.)
3. Der Wald wird NICHT klimaresilient durch die Pflanzungen sogenannter 'geeigneter' Baumarten. Welche Arten sollen dies nach Ansicht des Verfassers denn sein ?? Bisher wurden in Mannheim viele fremdländische und andere gebietsfremde Baumarten angepflanzt, von denen man annahm, dass sie geeignet sind. Sind sie jedoch nicht. Es entstehen neue Probleme, die bereits heute sichtbar sind. Ziel muss eine natürliche Waldentwicklung mit gebietsheimischen Arten sein. Pflanzungen auf ein Minimum reduzieren, mit regionalem Saatgut arbeiten, Sukzession zu lassen, etc.
4. Aktivitäten/Eckpunkte: Die Punkte 2 bis 4 stehen im Widerspruch zum ersten Punkt sowie generell zu Klimaschutzzielen bzw CO2-Einsparung und zum Artenschutz.
5. Das ganze Kapitel ist insgesamt leider relativ allgemein gehalten und lässt dementsprechend sehr viel Raum für Interpretationen. Viele Fragen bleiben offen. Aus (naturschutz)fachlicher und ökologischer Sicht mehr als fragwürdig. Sollte in dieser Form keinesfalls bestehen bleiben. Gute Vorschläge hat u.a. z.B. das Aktionsbündnis Waldwende Mannheim gemacht. www.wald-mannheim.de
6. Brachflächen müssen sehr differenziert betrachtet werden. Aufforstungen oder auch andere Bepflanzungen können stark im Widerspruch zum Artenschutz stehen. Viele 'Brachflächen' sind letzte Rückzugsräume für seltene und/oder gefährdete Tier- u. Pflanzenarten. Mannheim hat viele sogenannte Brachflächen, die aus ökologischer Sicht äußerst wertvoll und hochwertig sind. Aufforstungen wären eine starke Degradierung und würden keinen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
7. Generell sind im Kontext der CO2-Speicherung Aufforstungen von bisher waldfreien Flächen (Wiesen, Weiden, Rasen) sehr oft nicht erforderlich und nicht zielführend. Denn: Eine Weide oder Wiese, die optimal gepflegt/bewirtschaftet bzw. beweidet wird, bindet pro Jahr und Hektar mehr CO2 als Wald. (In den mindestens ersten 10 Jahren hat ein junger, angepflanzter Forst sogar eine negative CO2-Bilanz.). Wiesen sind daher auch sehr wichtige CO2-Senken und Lebensraum für viele Organismen. Daher gilt es unbedingt zu vermeiden, offene Biotope und Wald gegeneinander auszuspielen.