Archiv: Mannheim Gemeinsam Gestalten

Geplanter Eckpunkt: Naturraum erhalten und aufwerten

Bäume leisten als CO2-Speicher einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Schattenspender für Mensch und Natur. Sie bereichern städtische Quartiere auf vielfältige Weise und prägen ihr Erscheinungsbild maßgeblich mit. Neben ihrem Beitrag zur Lebens- und Aufenthaltsqualität tragen sie im Siedlungszusammenhang wesentlich zur Verbesserung des Lokal- und Mikroklimas bei. Im städtebaulichen Wettbewerb für die Otto-Bauder-Anlage sollen Bäume daher als entwurfsbildprägendes Element eine besondere Rolle spielen. Neben der Planung neuer Baumstandorte liegt dabei ein besonderes Augenmerk auf dem Erhalt der vorhandenen, gesunden und erhaltenswürdigen Bäume, umso das neue Quartier zu einem durchgrünten Stadtraum zu entwickeln und klimaresilient und umweltfreundlich zu gestalten.

Auf der Otto-Bauder-Anlage stehen insgesamt rund 253 Bäume. Davon fallen 178 Bäume unter die Baumschutzsatzung der Stadt Mannheim. Von allen 253 Bäumen sind 31 Bäume aufgrund ihrer Vitalität und starker Schäden nicht langfristig erhaltenswert. Sie befinden sich zum überwiegenden Teil am östlichen Grundstücksrand. 20 der nicht erhaltenswerten Bäume fallen unter die Baumschutzsatzung. Besonders prägend und erhaltenswert sind die in Baumreihen angeordneten Linden bzw. Eichen im mittleren Teil des Plangebietes sowie die Rosskastanien im Südwesten des Areals. Diese besonders erhaltenswerten Bäume (31 Stück) sind im städtebaulichen Wettbewerb zwingend zu erhalten und langfristig zu sichern. Im Gegensatz zu den besonders erhaltenswerten Bäumen sind die Bäume – z.B. rund um das Sportlerheim – überwiegend nicht heimisch oder nicht standortgerecht. In Abwägung der Bedeutung der Bäume einerseits und eines sinnvollen und möglichst erschließungsflächenarmen und flächenschonenden Städtebaus andererseits sollen auch die erhaltenswerten Bäume in die Planungen integriert werden. Sofern einzelne dieser Bäume konzeptabhängig nicht erhalten werden, sollen Standorte für Ersatzpflanzungen vorschlagen werden.

Kommentare

Die Pandemie hat gezeigt wie wichtig Grünflächen und Freizeitmöglichkeiten sind. Der Bolzplatz der Otto-Bauder-Anlage ist etwas besonderes. Aufgrund seiner Größe kann eine Vielzahl von Gruppen ihn gleichzeitig nutzen. Und gerade das war und ist während der Pandemie Gold wert. Aber nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene nutzen den Bolzplatz, um vereinsungebunden Sport zu treiben. Ein Ersetzen des Platzes durch einen Stahlkäfig mit Betonboden ist nicht nur aus meiner Sicht keine Option für die Anwohner. Zudem sollte in der weiteren Planung auch der Erhalt der vorhandenen Grünflächen Berücksichtigung finden. Eine Nutzung am Beispiel Taylor Park würde eine weitere Attraktivierung der Anlage darstellen. Grundsätzlich finde ich die Möglichkeit der Bürgerbeteiligung sehr gut und freue mich sehr, dass die Stadt Mannheim dies anbietet.

Auch ich bedanke mich herzlich für die Chance der frühzeitigen Bürgerbeteiligung. Die geplante Verlegung des Bolzplatzes kann ich ebenso verstehen wie die Forderung nach einer direkten Anbindung des Gebiets über die Umgehungsstraße. Vielleicht könnten der Bolzplatz und die sonstigen Freizeitangebote als "Lärmschutz" zwischen Randerschließung und Wohnbebauung angelegt werden.