Vorschläge neuer Name Gustav-Nachtigal-Str.
Entsprechend der Vorgaben zum Taufbezirk möchten wir folgende Forschungsreisende und Personen des transkulturellen Austauschs als Namensgeber für die Gustav-Nachtigal- Str. vorschlagen:
1. Ida Pfeiffer (1797 - 1858); Durch ihre ausgedehnte Reiseaktivität, die Veröffentlichungen verschiedener Reiseberichte sowie das Zusammentragen einer umfassenden naturkundlichen und ethnografischen Sammlung, nimmt Ida Pfeiffer als Frau eine Pionierrolle in der Zeit des Biedermeier ein. In Erinnerung an ihre Person sollte ihr vor Einführung des Euro eine österreichische Schilling-Banknote gewidmet werden. In München ist eine Straße nach ihr benannt und die Universität Wien hat ihr zu Ehren eine Ida Pfeiffer-Professur eingerichtet.
2. Isabelle Eberhardt (1877 - 1904); Isabelle Eberhardt hat sich ihren Platz in der Forschungsgeschichte durch ihre ausgedehnten Reisen in Nordafrika und die darüber verfassten Berichte und literarischen Verarbeitungen ihrer Eindrücke und Erlebnisse gesichert. Zudem war sie als "Mittlerin zwischen den Welten" tätig. Sie war sowohl in der französischen als auch in der nordafrikanische-arabischen Kultur zu Hause und setzte sich für die Dekolonialisierung Nordafrikas ein.
Isabelle Eberhardt war zudem eine Vorreiterin bei den Frauenrechten. Ihr zu Ehren findet man sowohl in Algerien als auch in Frankreich Straßen, die nach ihr benannt sind.
3. Carsten Niebuhr (1733 - 1815); Als Mathematiker und Kartograf führte Carsten Niebuhr in dänischen Diensten mehrere Forschungsreisen durch. Neben seinen wissenschaftlichen Verdiensten, die sich unter anderem darin widerspiegeln, dass die Universität von Kopenhagen ein Institut nach ihm benannt hat, ist besonders sein aufklärerischer Geist hervorzuheben, der es ihm erlaubte, einen für damalige Verhältnisse sehr unbefangenen Blick auf die von ihm bereisten Länder und ihre Bewohner und Kultur zu werfen.
4. Leonhard Rauwolf (1535 - 1596); In seiner Tätigkeit als Arzt, Naturforscher und Botaniker unternahm Leonhard Rauwolf mehrere Forschungsreisen. Zu seinen wissenschaftlichen Leistungen (unter anderem berichtete er als erster Europäer über die Wirkungen des Kaffees) kommen weitere Verdienste im Zusammenhang mit seinem Interesse für die kulturellen Eigenheiten der Bewohner der von ihm besuchten Länder. Ihm zu Ehren sind Pflanzenarten und auch Straßen nach seinem Namen benannt worden.
5. Robert van Gulik (1910 - 1967); Als Sinologe erforschte Robert van Gulik die chinesische Geschichte und Kultur. Durch seine Tätigkeit als Diplomat, die ihn in verschiedene Länder Asiens führte (er war unter anderem in Malaysia und Japan als Botschafter der Niederlande tätig), war er Mittler zwischen asiatischen und europäischen Kulturen. Darüber hinaus ermöglicht sein umfangreiches belletristisches Werk dem europäischen Leser heute immer noch aufschlussreiche Einblicke in die chinesische Kultur und Geschichte und vermittelt ein ganz eigenes Bild jenseits der üblichen Vorstellungen und Klischees.
Unsere Vorschläge erfüllen die Kriterien für neue Straßennamen in Mannheim.