Preisgericht kürt Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs
Die Stadt Mannheim hat im Rahmen der Entwicklung der Otto-Bauder-Anlage zu einem neuen Stadtquartier im Sommer 2021 einen nichtoffenen, einstufigen städtebaulichen Realisierungswettbewerb ausgelobt. Für das vom Büro Hille Tesch Architekten+Stadtplaner PartGmbB betreute Wettbewerbsverfahren hatten elf Planungsbüros ihre Vorschläge eingereicht. Ein 34-köpfiges Preisgericht aus Sach- und Fachpreisrichtern sowie sachverständigen Beratern tagte am 24.11.21 unter Vorsitz von Prof. Dr. Barbara Engel, Architektin und Stadtplanerin aus Karlsruhe. Die Entscheidung fiel einstimmig: Der erste Preis wurde an das Planungsbüro Trojan + Trojan Architekten + Städtebauer zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Frank Schwaibold vergeben. Ein zweiter Preis ging an ISA Internationales Stadtbauatelier mit Uwe Neubauer Landschaftsarchitektur.
„Die Otto-Bauder-Anlage soll ein Beispiel für zeitgemäßen Städtebau sein, bei dem neben einem sparsamen Umgang mit der vorhandenen Fläche der Schwerpunkt auf einer nachhaltigen und klimagerechten Stadtentwicklung liegt. Der zusätzliche Wohnraum, den wir im Stadtteil schaffen wollen, wird sich mit dem Schutz von Mensch, Natur und Landschaft vereinbaren. Bereits im Vorfeld haben wir eine erfolgreiche Bürgerbeteiligung veranstaltet, deren Ergebnisse ebenfalls in die Auslobung eingeflossen sind, und wollen die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin aktiv in die Ausarbeitung des Siegerentwurfs einbeziehen“, erklärt Baubürgermeister Ralf Eisenhauer.
Die Eckpunkte, die die Stadt unter Berücksichtigung der vorangegangenen Bürgerbeteiligung für den Wettbewerb festgelegt hatte, sind vielfältig: Vorrangig soll ein breites Wohnraumangebot mit einer gemischten Baustruktur bestehend aus Mehrfamilienhäusern sowie Reihen- und Doppelhäusern geschaffen werden. Auch die Quote für preisgünstiges Wohnen im Geschosswohnungsbau wird umgesetzt. Die Bebauung soll sich sensibel in die bereits bestehende Wohngegend einfügen. Dementsprechend wird auf die Berücksichtigung, Integration und Fortführung von Wegebeziehungen und Freiraumstrukturen besonderer Wert gelegt. Um die Otto-Bauder-Anlage mit Blick auf die Mobilitätswende zu entwickeln und klimagerechtes Mobilitätsverhalten zu unterstützen, lag im Rahmen des städtebaulichen Wettbewerbs unter anderem ein Fokus auf attraktiveren Angeboten für Fuß- und Radverkehr. Im Zuge der Planung ist zudem eine sechs- bis siebengruppige Kinderbetreuungseinrichtung vorgesehen.
Mit Blick auf eine ökologische Quartiersgestaltung wurde ein besonderes Augenmerk auf die Freiraumgestaltung und das Regenwassermanagement gelegt. Auch der vorhandene Baumbestand soll weitgehend erhalten bleiben.
Der Siegerentwurf vom Planungsbüro Trojan + Trojan Architekten + Städtebauer mit dem Landschaftsarchitekten Frank Schwaibold setzt die verschiedenen Herausforderungen der Aufgabenstellung gekonnt um und verbindet diese im besten Gesamtkonzept. So fügt sich der Entwurf in die bestehende Baustruktur stimmig ein und bereichert Seckenheim um ein urbanes und zugleich gut eingebundenes neues Stadtquartier.
In einem nächsten Schritt werden nun mit dem Preisträger Verhandlungsgespräche zur Vergabe der weiteren Planungsleistungen geführt. Die eingegangenen Wettbewerbsarbeiten des ersten und zweiten Preisträgers finden Sie unter Downloads (rechts). Interessierte können die Arbeiten zudem von Freitag, 26. November, bis Freitag, 10. Dezember, im ersten Obergeschoss des Technischen Rathauses Mannheim, Glücksteinallee 11, einsehen.