Essbare Stadt Mannheim
Für mehr urbanes Gärtnern und eine ökologische urbane Landwirtschaft. Die Stadt Mannheim soll die Entstehung von neuen Gemeinschaftsgärten und Gemeinschaftsäcker fördern.
Urbane Landwirtschaft mit Gemeinschaftsgärten und Gemeinschaftsäckern ist nicht nur ein Trend, sie hat auch einen hohen ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Nutzen, ist ein sozialer Treffpunkt im Stadtteil, leistet eine Bildungsaufgabe, fördert den regionalen Anbau von Lebensmitteln ohne Transport, ist verpackungsfrei und reduziert die Lebensmittelverschwendung. Durch urbanes Gärtnern und urbane Landwirtschaft können Stadtteile belebt, kulturell aufgewertet und der Austausch zwischen den Anwohnern gefördert werden.
Durch die kurzen Transportwege und die frische Ernte können qualitativ hochwertige Sorten angebaut werden, die ohne großen Verlust an Vitaminen und Mikronährstoffen direkt verzehrt werden können. Die Arbeit mit der Natur ist darüber hinaus ein Ausgleich für Körper und Seele und daher ein Gewinn an Lebensqualität.
Die aktive Auseinandersetzung mit den Zusammenhängen zwischen den Gemüsepflanzen untereinander und Blumen in Mischkultur ermöglicht ein Verständnis vom Gemüseanbau in Mischkultur und der Fruchtfolgen. Zudem schult es das Erkennen der Pflanzen, der Wildkräuter sowie der Schädlinge und Nützlinge.
Durch den Anbau vor Ort wird nicht nur der Transport eingespart, sondern auch schlechte Arbeitsbedingungen in der Lieferkette vermieden. Durch die Produktion von eigenen Lebensmitteln wie Gemüse wird der Einsatz von Verpackung und Plastik deutlich reduziert.
Durch die eigene Arbeit und Mühe, die der Anbau gekostet hat, werden die Lebensmittel höher wertgeschätzt. So wird auch die Lebensmittelverschwendung beim Verbraucher deutlich weniger, denn auch krumme Karotten aus eigenem Anbau schmecken gut.
Für die urbanen Gärtner bietet die Arbeit ein attraktives, ökologisches Freizeitangebot. Die Gemeinschaftsäcker bilden einen Treffpunkt im Stadtteil, die einen Austausch in der Nachbarschaft über den Gemüseanbau hinaus unterstützen.
Die Artenvielfalt schützt Urbane Landwirtschaft durch ein vielfältiges Angebot an Gemüsepflanzen, Blumen und Kräutern. Sie bieten einen großen Teil des Jahres Nahrung und Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere. Durch den Verzicht auf Insektenvernichtungsmittel werden die Insekten über der Erde geschützt, der Verzicht auf Düngemittel fördert das Bodenleben und den Humusaufbau und bindet CO².
Die Entstehung von neuen Gemeinschaftsgärten und Gemeinschaftsäckern soll durch die Stadt Mannheim finanziell gefördert werden. Dazu gehört die Einrichtung mit Gerätehütte mit Gartengeräten, ggf. ein Sitzplatz, Wasserversorgung, Kompost und bei den Gemeinschaftsgärten zusätzlich die Hochbeete. Um die Entstehung neuer Gemeinschaftsgärten und Gemeinschaftsäcker zu unterstützen soll urbanes Gärtnern und urbane Landwirtschaft bei der Vergabe von Flächen bevorzugt berücksichtigt werden.
Bertram Fischer
Mikro Landwirtschaft e.V.
Kommentare
am 02. Okt. 2019
um 18:13 Uhr
Aus Erfahrung gut!
Ich habe die letzten beiden Jahren als Mikrolandwirtin unser Gemüse selbst angebaut und kann die Aussagen von Herrn Fischer nur aus voller Überzeugung bestätigen. Das ist eine wunderbare Sache, die Unterstützung der Stadt mehr als verdient, damit möglichst viele Mannheimer diese positive Erfahrung machen können und sich die Effekte vervielfältigen.